Nylon
Synthetische Funktionsfaser mit vielen positiven Eigenschaften

Bei dem Begriff „Nylon“ denken viele zunächst an besonders dehnbare Strümpfe und Strumpfhosen. Genau aus diesem Grund hat die aus den USA stammende Firma Du Pont den Begriff als Synonym für Seidenstrümpfe etabliert, als sie das Material in den 30er Jahren entwickelte. Synthetisch hergestelltes Nylon trat in Konkurrenz zu teurer Seide und konnte schnell die Textilindustrie erobern.
Polyamid weist eine ästhetische Struktur auf. Je nach Garndichte und Verarbeitung ist die Struktur eher glatt und teilweise mit einem seidigen Glanz ausgestattet. Die Textilfasern sind aufgrund der chemischen Herstellungsverfahren thermoplastisch - sie können sich also unter Einfluss bestimmter Temperaturen verformen. Bei normalen Temperatur-Verhältnissen sind Nylonfasern jedoch sehr formbeständig. Die Fasern können direkt auf der Haut getragen werden und scheuern nicht.
Erstes komplett synthetisch hergestelltes Textilmaterial
Die chemische Bezeichnung für Nylon nennt sich Polyhexamethylenadipinsäureamit. Der erste synthetisch hergestellte Nylon-Stoff wurde 1935 von dem Unternehmen Du Pont de Nemours & Company in den USA entwickelt. Entstanden ist Nylon durch Verbindungen aus Polymerketten aus Kohlenstoff, Wasser und Luft. Nach der Patentierung im Jahr 1937 wurden die ersten Zahnbürsten aus Nylon auf den Markt gebracht. Kurz danach folgten schon die Nylonstrümpfe.
Für Strumpfwaren und feine Mikrofaser-Stoffe werden Nylon Garne mit besonders feinen Düsen produziert, die sich auf der Haut besonders angenehm anfühlen.
Fein & leicht - aber auch stabil & reißfest

Das leichte Nylon ist enorm dehnbar und dennoch stabil und reißfest. Aus diesen Gründen werden Nylonfasern auch nicht nur für Kleidungsstücke wie Jacken, Bademoden, Hemden oder Blusen genutzt, sondern auch für Heimtextilien, Heißluftballone oder Fallschirme. Die Polyamid-Fasern sind strapazierfähig sowie witterungsbeständig, sodass auch Sport- und Outdoor-Bekleidung häufig einen Nylon-Anteil enthält. Klassiker aus diesem Bereich sind Windbreaker als schnell überziehbare Wetterjacken oder Leggins und Radler-Hosen für den Sport. Die Witterungsbeständigkeit bringt mit sich, dass Nylon auch schmutzabweisend ist und als pflegeleicht gilt.
Da Nylon selbst keine Feuchtigkeit absorbieren kann, wird für die Produktion von Kleidung häufig eine Materialmischung mit Baumwolle oder Wolle genutzt. Durch eingearbeitete Naturfasern kann ein Feuchtigkeitstransport gewährleistet werden, was mitunter auch der Atmungsaktivität dient. Outdoor- und Sportbekleidung wird zusätzlich mit kleinen Poren im Material hergestellt, die für eine optimale Zirkulation der Luft Sorge tragen. So wird aus Nylon-Kombinationen ein hautfreundliches Funktionsgewebe mit integrierter Belüftung.
Langlebige Polyamidfaser bei richtiger Pflege
Wenn bei der Reinigung und Pflege ein paar Details berücksichtigt werden, sind Textilien aus Polyamid sehr langlebig. Durch Deodorants und direkte Sonnenstrahlen können Nylonfasern verfärben. Nach der Wäsche sollte Kleidung aus Nylon daher nicht direkt in der Sonne getrocknet werden. Gewaschen werden Polyamid Textilien in der Waschmaschine im Feinwäsche-Programm bei 30 bis 40 Grad Celsius, damit der Stoff nicht knittert oder schrumpft. Chlorhaltige Waschmittel oder Fleckenreiniger sollten jedoch nicht genutzt werden.
Da es sich häufig um Material-Kombinationen handelt, ist eine Trocknung im Trockner auf kleinster Stufe meistens möglich. Nur selten muss Kleidung mit Nylon-Fasern gebügelt werden, was bei Bedarf jedoch auch auf niedrigster Stufe durchgeführt werden sollte. Bei Funktionsbekleidung sollte unbedingt die Herstellerangabe auf dem Waschetikett berücksichtigt werden. Bei Wetterschutzkleidung muss darauf geachtet werden, dass die Imprägnierung nicht beschädigt wird und erneuert werden muss.
Nylon im Arbeitsschutz
Das leichte und strapazierfähige Nylon-Material wird auch gerne für Arbeitskleidung und insbesondere für Schutzhandschuhe verwendet.
Die wasserabweisenden Eigenschaften von Nylon werden dabei mit einer zusätzlichen Beschichtung kombiniert, die über die Schutzwirkung hinaus auch noch für ein besonders gutes Griff- und Tastgefühl Sorge trägt.

Wegen der Elastizität des Nylon-Materials werden insbesondere Montage-Handschuhe angeboten, die einen hohen Tragekomfort mit viel Fingerspitzengefühl verbinden. Varianten aus Nylon-Stick und flexibler Beschichtung bieten des Weiteren einen guten Schutz gegen mechanische Risiken.