Handhygiene - aber richtig!
Der Begriff der Hygiene definiert die Lehre von der Gesundheit einschließlich Informationen zur Prävention. Hygiene dient u.a. der Bekämpfung und Vorbeugung von Krankheiten, um die Gesundheit zu erhalten. Hierunter fallen auch Hygienemaßnahmen wie das Händewaschen, um Infektionskrankheiten zu verhindern.
Welche Hygienemaßnahmen in Unternehmen und Betrieben durchgeführt werden müssen, ergibt sich aus den Arbeitsschutzgesetzen und den Vorschriften der DGU, also Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Arbeitgeber müssen auch die Hygiene bei ihren Maßnahmen des Arbeitsschutzes berücksichtigen. Konkrete Vorgaben lassen sich der jeweiligen Arbeitsstättenverordnung nebst technischen Regeln entnehmen.
Hygiene am Arbeitsplatz
Hygiene ist ein wichtiger Bestandteil des Gesundheits- und Arbeitsschutzes in Betrieben. In Büros, Geschäftsräumen, Produktionshallen und überall dort, wo sich viele Menschen aufhalten, ist die Infektionsgefahr sehr groß - wie uns die Coronavirus-Pandemie auch noch einmal nachhaltig verdeutlicht hat.
Zwar ist jeder Mensch in erster Linie selbst für seine Hygiene verantwortlich. In Betrieben kommt aber noch hinzu, dass der Arbeitgeber für Sauberkeit und hygienische Verhältnisse in seinem Unternehmen Sorge tragen muss. Der Arbeitgeber muss gewährleisten, dass die Mitarbeiter einen sauberen Arbeitsplatz benutzen können, die Arbeitsmittel nicht verschmutzt bleiben und insbesondere ausreichend Gelegenheiten zum Waschen und Reinigen zur Verfügung gestellt werden. Mitarbeiter müssen entsprechend unterwiesen und geschult werden, die vorgegebenen Hygienemaßnahmen auch regelkonform durchzuführen.
Hygienemaßnahme Nr. 1 - Händewaschen
Beim Händeschütteln zur Begrüßung, auf Türklinken oder in den betrieblichen Sanitärräumen - Hände kommen tagtäglich mit vielen Keimen in Kontakt, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Damit sich Keime nicht ausbreiten oder zu ansteckenden Infektionskrankheiten führen, muss eine regelmäßige Handhygiene durchgeführt werden.
Hände müssen regelmäßig gewaschen werden; auch wenn sie nicht sichtbar verschmutzt sind. Die Hände werden generell vor als auch nach unterschiedlichen Anwendungen und Einsatzgebieten gründlich gewaschen.
Vor der Anwendung
Nach der Anwendung
dem Kochen | |
dem Essen | |
der Benutzung von Kosmetika | |
der Einnahme bzw. Anwendung von Medikamenten | |
der Behandlung von Wunden | |
dem Kontakt mit Erkrankten |
Nach der Anwendung
dem Toilettenbesuch | |
dem Niesen, Naseputzen oder Husten | |
dem Kontakt mit Erkrankten | |
einer Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln | |
dem Kontakt mit Tieren | |
dem Nachhausekommen |
Richtig Händewaschen
Beim Händewaschen werden beide Hände unter fließendes Wasser gehalten, wobei die Wassertemperatur keinen Einfluss auf das Reinigungsergebnis hat. Im Anschluss werden die Hände gründlich eingeseift. Nicht vergessen werden dürfen dabei die Innenflächen, Fingerspitzen und insbesondere die Fingerzwischenräume, Fingernägel und der Daumen.
Nach dem Einseifen werden die Hände unter fließendem Wasser abgespült und sorgfältig abgetrocknet. Auch hier sollte darauf geachtet werden, dass die Fingerzwischenräume gründlich abgetrocknet werden. In öffentlichen Bereichen empfehlen sich übrigens Einmalhandtücher. Einwegprodukte bieten hier den Vorteil, dass sie nach der Benutzung entsorgt werden. An Handtüchern aus Textilmaterial bleiben Keime haften.
Gründliches Händewaschen nimmt übrigens einen Zeitraum von 20 bis 30 Sekunden ein.
Die Seife
Da Wasser allein nicht in der Lage ist, Keime vollständig zu entfernen, greift man beim Händewaschen auf Seife zurück. Hier gilt, dass Flüssigseifen hygienischer sind als
die klassischen Seifenstücke.
Stückseife bleibt nach der Benutzung feucht, sodass sich auf der Oberfläche ein Film und damit ein idealer Nährboden für Viren und Bakterien bilden kann. Flüssigseife wird portioniert verbraucht und kann darüber hinaus in Spendern angeboten werden, die eine kontaktlose Bedienung ermöglichen.
Übrigens bringen antibakterielle Flüssigkeiten im Alltag keinen zusätzlichen Nutzen. Ganz im Gegenteil sollte bei Seife eher auf hautschonende und rückfettende Produkte zurückgegriffen werden, die keine zusätzlichen Farb- und Duftstoffe enthalten.
Häufiges Händewaschen kann die Haut strapazieren, was rissige, trockene und empfindliche Hautstellen zur Folge hat. Ist die Schutzbarriere der Haut verletzt, können auch Keime leichter eindringen. Um diese Hautirritationen zu vermeiden, sollten weder besonders heißes Wasser noch scharfe Reiniger benutzt werden. Für mehr Schutz der Haut sorgen hingegen PH-neutrale Seifen sowie Cremes.
Den betrieblichen Hautschutzplänen sollte Folge geleistet werden, um Hautkrankheiten möglichst zu vermeiden.
Desinfektion - ja oder nein?
Im privaten Bereich wird von der Desinfektion der Hände im Normalfall abgeraten. In pandemischen Zeiten kann jedoch auch in der Freizeit eine Händedesinfektion angezeigt sein, sofern Kontakte zu anderen Menschen nicht ausgeschlossen werden können. Auch dann, wenn Angehörige erkrankt sind, kann das Desinfizieren der Hände dabei helfen, selbst gesund zu bleiben und auch andere nicht anzustecken.
Generell gilt, dass im Umfeld von Keimen, Bakterien, Erregern und ansteckenden Krankheiten wie Virusinfektionen eine zusätzliche Händedesinfektion sinnvoll ist. Besonders sorgfältig sollten abwehrschwache Menschen der Handhygiene nachkommen. Auch vor und nach einem Besuch im Krankenhaus sollten die Hände gewaschen und desinfiziert werden, um auch multiresistente Keime unschädlich zu machen.
Im beruflichen Bereich gelten die gültigen Hygienevorschriften und Hautschutzpläne. Wer im medizinischen Bereich arbeitet und/oder mit Chemikalien und Lebensmitteln zu tun hat, muss auch in Bezug auf die Desinfektion sorgfältig agieren. Hierfür werden nicht nur praktische Sprays, Tücher und Fläschchen für unterwegs angeboten, sondern auch Oberflächenreiniger, die auch für die Hände benutzt werden können.
Multitool Oberflächenreiniger
Nicht nur in der Corona-Pandemie sind Händewaschen und Hygienemaßnahmen wichtig. In und auf vielen Arbeitsbereichen sammeln sich viele Viren und Bakterien an, was das regelmäßige Reinigen von Oberflächen notwendig macht. Dies gilt für Schreibtische, Arbeitstische, Produktionsflächen und Werkzeuge sowie Utensilien wie Smartphones.
Oberflächenreiniger mit Alkohol entwickelt eine antimikrobielle Wirkung, was gegen zahlreiche Viren, Pilze und Bakterien hilft. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass die jeweilige Oberfläche alkoholverträglich ist.
Je nach Reinigungsmittel sollte vor Verwendung auf die Herstellerangaben geachtet werden. Besonders praktische Varianten werden zum Benetzen aufgetragen und entfalten ihre Wirkung durch Ablüftung. Eine Nachbehandlung ist dann nicht mehr notwendig.
Hygienische Zustände am Arbeitsplatz
Oft werden Arbeitsplätze von mehreren Mitarbeiten genutzt, was ein gewisses Risiko für Infektionskrankheiten birgt. In der Coronavirus-Pandemie wurden auch deshalb viele Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Lässt es sich jedoch nicht vermeiden, dass Arbeitsplätze und -bereiche gemeinschaftlich genutzt werden, sollte auf häufige Reinigungsintervalle geachtet werden. Nach jeder Schicht, Rotationsnutzung, Benutzung von Fahrzeugen und Maschinen sowie Steuerständen sollten die gemeinschaftlich genutzten Oberflächen gereinigt werden.
Treten im Betrieb Erkrankungen auf, müssen die Reinigungsintervalle verkürzt werden. Eine Flächendesinfektion kommt dann ebenfalls in Betracht. Desinfektionsmaßnahmen werden in Krankheitsfällen durch eine individuelle Gefährdungsbeurteilung festgelegt und sollen eine Verbreitung von Keimen und Erregern ausschließen.