Beratung Bestellung: +49 8702 / 41 69 540
Kauf auf Rechnung
Top-Marken in hochwertiger Qualität
25. August 2021

Chemikalienschutzanzüge - Normen und Richtlinien für die Auswahl

Normen und Richtlinien zur richtigen Auswahl der Chemikalienschutzanzüge

Chemikalienschutzanzüge (CSA) sind wichtiger Bestandteil der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA), da sie ihren Träger komplett von der Umwelt isolieren können. Dadurch wird Mitarbeitern aus Industrie, Handwerk, Militär und Rettungsdienst ermöglicht, in chemischen, bakteriologischen, radiologischen oder anderweitig kontaminierten Umgebungen zu arbeiten. Dies gilt insbesondere in Arbeitsumgebungen, in denen Schürzen oder Kittel zum Schutz gegen schädliche Spritzer und Tropfen nicht mehr ausreichen und ein anderer Körperschutz erforderlich wird.

Chemikalienschutzanzüge werden beispielsweise bei der Feuerwehr und in Unternehmen verwendet, die mit Gefahrstoffen arbeiten. Die Anzüge sind je nach Modell in der Lage, den Körper vor großflächigem Hautkontakt mit ätzenden Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten von gefährlichen Substanzen zu schützen. Sofern eine externe Atemluftversorgung notwendig ist, wird der Schutzanzug häufig mit einem Pressluft-Atemgerät kombiniert, das auf dem Rücken getragen werden kann. Bei der Auswahl des richtigen Chemikalienschutzanzuges kommt es naturgemäß auf die individuelle Gefährdung an. Die Anzüge unterteilen sich in die Typen 1A, 1B sowie 1C, worauf an dieser Stelle näher eingegangen werden soll.

Schutzklassen & Typen im Chemikalienschutz

Schutztypen und Normen definieren geeeignete Gefährdungen und Nutzung der Anzüge

Sowohl das Einsatzgebiet als auch die Normen spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl des passenden Chemikalienschutzanzuges.

Die Europäische Union hat unter Berücksichtigung einzelner Gefährdungen verschiedene Typen und Schutzklassen im Chemikalienschutz normiert.

Der jeweilige Schutztyp gibt also an, für welche Gefährdung und Nutzung der Anzug geeignet ist. Bei den Testverfahren zur Zertifizierung wurden Flüssigkeiten, Gase und Stäube verwendet.

Bestimmt wurden die Typen und Schutzklassen dann nach den Kriterien Weiterreißfestigkeit, Abrieb, Durchstichfestigkeit und Zugfestigkeit.

Daraus resultieren folgende Schutzklassen:

Piktogramm Schutzklasse Norm Schutzwirkung
Schutzklasse Typ 1 a,b,c: Schutz vor gasförmigen, flüssigen und festen Chemikalien Typ 1 a, b, c EN 943-2 Gasdichtigkeit:
Schutz vor gasförmigen, flüssigen und festen Chemikalien.
Schutzklasse Typ 3: Schutz vor starkem und gerichtetem Flüssigkeitsstrahl (Jet Testverfahren) Typ 3 EN 14605 Flüssigkeitsdichtigkeit:
Schutz vor starkem und gerichtetem Flüssigkeitsstrahl. (Jet Testverfahren)
Schutzklasse Typ 4: Schutz vor Flüssigkeiten ohne Druck (Spray Testverfahren) Typ 4 EN 14605 Flüssigkeitsdichtigkeit:
Schutz vor Flüssigkeiten ohne Druck. (Spray Testverfahren)
Schutzklasse Typ 5: Schutz vor festen Partikeln in der Luft Typ 5 ISO 139872-1 Partikeldichtigkeit:
Schutz vor festen Partikeln in der Luft.
Schutzklasse Typ 6: Schutz vor leichtem Sprühnebel Typ 6 EN 13034 Begrenzte Sprühdichtigkeit:
Schutz vor leichtem Sprühnebel.

Zusatzinformationen für weitere Anwendungsgebiete

Je nach Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe kann es notwendig werden, dass ein Chemikalienschutz nicht nur vor typischen Chemikalien schützen muss. In Betracht kommt beispielsweise ein zusätzlicher Schutz gegen Elektrostatik, Infektionen, radioaktive Kontamination oder Pflanzenschutzmittel. Um auch in diesen Bereichen den richtigen Chemikalienschutzanzug auswählen zu können, geben folgende Normen eine Hilfestellung:

Zusatznormen EN 1149-5: Elektrostatische Eigenschaften EN 1149-5 Elektrostatische Eigenschaften:
Material und Konstruktion unterliegen besonderen Leistungsanforderungen. Auf eine ordnungsgemäße Erdung ist trotzdem zu achten.
Zusatznormen EN 14126: Schutzkleidung gegen Erreger von Infektionen EN 14126 Schutzkleidung gegen Erreger von Infektionen mit besonderen Leistungsanforderungen und Prüfverfahren
Zusatznormen EN 1073-1: Schutzkleidung gegen radioaktive Kontamination EN 1073-1 Schutzkleidung gegen radioaktive Kontamination, aber nicht vorradioaktiver Strahlung
Zusatznormen DIN 32781: Schutzkleidung gegen Pflanzenschutzmittel DIN 32781 Schutzkleidung gegen Pflanzenschutzmittel

Chemikalienschutzanzüge müssen demnach nach ihren individuellen Schutzeigenschaften ausgesucht werden, um alle erforderlichen Gefahren am Einsatzort abdecken zu können.

Mindestanforderungen für Schutzkleidung

In der EN 14325 sind die Mindestanforderungen für Chemikalienschutzanzüge festgelegt, was physikalische und chemische Eigenschaften von Materialien und Nähten betrifft. In der DIN EN ISO 13688 werden darüber hinaus die allgemeinen Anforderungen an Chemikalienschutzkleidung definiert. Die Vorschriften betreffen bei Einweg Overalls die Ergonomie, Alterung, Unschädlichkeit, Verträglichkeit, Größenbezeichnung sowie die Kennzeichnung.

Zudem muss jedem Einweg-Anzug eine Gebrauchsanweisung beigefügt werden. Bei der DIN EN ISO 13688 handelt es sich um eine Referenznorm. Auf diese Norm wird in vielen anderen Schutzkleidungsnormen Bezug genommen und kann also nur in Verbindung mit einer anderen Norm Anwendung finden.

Und da auch ein Chemikalienschutzanzug Bestandteil der Persönlichen Schutzausrüstung ist, gilt natürlich auch hier die PSA Verordnung EU 2016/425. Diese Norm regelt grundsätzlich die Bedingungen für Bestandteile der PSA.

Mindestanforderung für Schutzkleidung

Tipp: Auf Durchbruchzeit achten

Durchbruchzeiten beim Umgang mit gefährlichen Substanzen

Wenn mit gefährlichen Substanzen gearbeitet werden soll, ist es enorm wichtig, über die Durchbruchzeit des Chemikalienschutzanzuges informiert zu sein. Bei der Durchbruchzeit handelt es sich um die Dauer, die chemische Substanzen auf dem Außenmaterial des Anzugs bis zum Eintritt in die Innenseite benötigen.

Im Bereich von Reißverschlüssen und Nähten kann es zu niedrigeren Durchbruchzeiten kommen. Dies insbesondere dann, wenn der Chemikalienanzug bereits beschädigt ist oder schon oft getragen wurde.

Um die Suche nach einem geeigneten Chemikalienschutzanzug zu erleichtern, hat das Team von ARA Arbeitsschutz® bei Chemikalienschutzkleidung zahlreiche Filtermethoden integriert, die natürlich auch Schutzklassen, Typen und Normen beinhalten.